Letzten Samstag war es wieder einmal soweit. Im Catonium war Burgfest angesagt.
Im Gegensatz zu dem Flyer war es schon das 4. Burgfest.
Bisher fand ich diese Veranstaltung recht gut. Die Besucher waren entsprechend gekleidet und das Flair mit den Händlern und den Life-Acts war stimmig.
Ich bin zwar sehr lange geblieben aber so richtig vom Hocker gerissen hat mich das Spectaculum nicht.
Sicherlich ist es bei solchen Parties schwierig an der Tür eine Selektion vorzunehmen. Aber wenn ich dann drei 18-jährige Stoppelhopser in Unterwäsche und Badelatschen sehe, fühl ich mich in meiner Gewandung nicht mehr so mittelalterlich.
Dazu kommen noch die Spanner, die ab und an nicht wissen, wo sie ihre Finger lassen sollen.
Offene Feten wie das Burgfest oder die Kunst-und-Sünde haben das Problem, daß sich vermehrt Personen tummeln, die weder mit dem Einen noch dem Anderen etwas am Hut haben und einfach nur Sightseeing betreiben.
Nicht ohne Grund lasse ich bei solchen Veranstaltungen meine Peitsche daheim.
Aber zurück zum Burgfest. Die Musik in der Red -Hall war aus der Dose wesentlich unterhaltsamer als die Formation, die dort ihre Weisen zum Besten gab. Im ersten Stock schafften es die Musiker von Narrenbart leider auch nicht, trotz ein paar sehr hörenswerten Stücken ein wenig mehr Stimmung zu verbreiten.
Irgendwie war diesmal der Wurm drin und ich hatte den Eindruck, daß die Mittelalterszene größtenteils mit Abwesenheit glänzte.
Die Hexenjagd mit ihrer hochnotpeinlichen Befragung wirkte gequält und halbherzig.
Das anschließende "Kreuzen der Klingen" ließ sich zwar sehen aber selbst die Feuershow konnte den Abend nicht sonderlich retten.
Was die Händler anbelangte, so fand ich es doch enttäuschend, daß mancher nicht so darauf bedacht war, gute Geschäfte zu machen. Was nützt es mir wenn ich den Preis der Ware wissen will und der Verkäufer zuckt bei allem worauf ich zeige nur die Schultern, weil der Chef mit Abwesenheit glänzt. Er gab mir zwar eine Beschreibung - aber mal im Ernst, welcher Kunde geht auf die Suche nach dem Verantwortlichen. Er geht einfach weiter und kauft halt nicht.
Den Stand mit den Drachen, schwangeren Elfen, Vampiren und dem restlichen Gothik-Kram hätte man getrost weglassen können.
Jedoch die Idee mit den Kettendessous fand ich als alter Metallfetischist super.
Die Veranstalter sollten mit ihrem Konzept noch einmal in sich gehen.
Auch wenn es die Kasse schmerzen sollte, fände ich es gut, wenn man auf das Äußere der Gäste mehr Wert legt.
Ein guter musikalischer Life-Act ist besser als zwei schlechte.
Außerdem sollten sie sich überlegen, die eigenen Shows (Hexenjagd und Co.) wegzulassen. Sie sind störend und kippen jedes Mal die Stimmung, die die Spielleute mühevoll aufgebaut haben.
Reliquiae habe ich vermißt. Die weilen noch bis zum 18. Dezember auf dem mittelalterlichen Lichter-Weihnachtsmarkt in Telgte. Ihnen sei es gegönnt.
Ach ja, eins noch:
Der Eintrittspreis erhöhte sich vom Burgfest III im Februar zum Burgfest IV im Dezember um 4 Euro auf 19. Euro. Wofür eigentlich?
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